Schon im Gang vor dem Wintergarten des Bodelschwingh-Hauses hört man angeregte Gespräche und fröhliche Stimmen. Jeden Montag, um 14.30 Uhr treffen sich etwa 10 Teilnehmer/innen zur Betreuungsgruppe »Kaffeeklatsch und mehr«. »Daheim sitz ich den ganzen Tag bloß `rum und bin isoliert« erzählt eine der Teilnehmerinnen, »ich komm gern hierher, da bin ich unter Menschen und es ist immer etwas los«. Die ehemalige Krankenschwester genießt die Gemeinschaft. Karoline Kopp und Gabi Seitz leiten die Gruppe und werden dabei von ehrenamtlichen Helfern unterstützt. »Wir tun etwas gegen Demenz«, so Karoline Kopp »unser Programm bietet Rituale zur Orientierung, unser Begrüßungslied darf ebenso wenig fehlen wie ein jahreszeitlich passendes Thema, wir machen Gymnastik, Gehirnjogging, Spiele, kleine Bastelarbeiten.« Da ist für jeden etwas dabei. Nicht alle sind gleich fit, aber es wird jeder Teilnehmer mitgenommen. Der vergnüglichste Teil ist natürlich das gemeinsame Kaffeetrinken.
Individuelle Betreuung zu Hause
Nicht für jeden ist eine Gruppe geeignet. Manche Menschen wollen und können ihr vertrautes Umfeld zu Hause nicht mehr verlassen. Angehörige sind manchmal verzweifelt: »Mein Vater sitzt den ganzen Tag nur vor dem Fernseher, ich bin von früh bis abends bei der Arbeit und kann mich tagsüber nicht um ihn kümmern«. Karoline Kopp versucht dann einen ehrenamtlichen Helfer zu finden, der den Herrn besucht und motiviert, auch mal etwas anderes zu machen. Das kann zum Beispiel ein Kartenspiel sein oder ein Spaziergang, der zu zweit eben mehr Spaß macht als alleine. Oft entstehen dadurch richtig dicke Beziehungen zwischen Helfer und dem alten Menschen, manchmal läuft eine Betreuung über mehrere Jahre. »Ich habe von meiner Dame Canasta gelernt, das macht richtig Spaß«, freut sich eine Helferin.
Helferkreis dient zum Austausch
Ohne Helfer geht es nicht! Wie so viele Bereiche der sozialen Arbeit ist auch die Demenzbetreuung auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Mindestens zwei sind immer bei den Betreuungsgruppen dabei, andere engagieren sich bei der Einzelbetreuung zu Hause. »Die Häufigkeit der Einsätze fällt ganz unterschiedlich aus: Jeder macht so viel er kann und will« erklärt Karoline Kopp »Es muss menschlich zusammenpassen nur so kann Betreuungsarbeit klappen«. Über ihre freiwillige Arbeit tauschen sich die Ehrenamtlichen in einem regelmäßigen Helferkreis aus. So sind nebenbei auch schon einige Freundschaften entstanden. Gemeinsame Feste wie z.B. die jährliche Weihnachtsfeier gehören natürlich unbedingt dazu.
Kostenlose Helfer-Schulung im Frühjahr
Aktuell werden wieder neue Kolleginnen und Kollegen gesucht, die in der ambulanten Betreuung tätig werden wollen oder die Gruppen unterstützen möchten. Zusammen mit der Alzheimer-Gesellschaft bietet die Diakonie AKTIV gGmbH eine kostenlose Helferschulung an. Die ist unbedingt erforderlich um Helfer zu werden. An vier Wochenenden (je Freitagabend und Samstag früh) wird theoretisches Wissen rund um das Thema Demenz vermittelt, zum Beispiel unterschiedliche Formen der Demenz, Betreuungsrecht und natürlich auch der praktische Umgang mit Demenzkranken Menschen. Mitbringen sollten Interessierte viel Empathie und Geduld für alte Menschen, soziale Kompetenz, Hilfsbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kreativität und ein wenig Zeit. »Ich freue mich auf die Neuen und hoffe auf recht viele Anfragen! Unterstützung können wir immer gebrauchen. Unser Einsatzgebiet erstreckt sich von Herzogenaurach bis Uttenreuth. Es wäre schön, wenn sich auch Helfer von außerhalb melden!« so Karoline Kopp.
Für Unentschlossene, die sich nicht sicher sind ob Ihnen der Bereich liegt, ist das Hineinschnuppern in eine der Betreuungsgruppen möglich.
Anmeldung bis zum 15. März möglich.
Betreuunggruppe:
Montags 14.30 – 17.00 Uhr im Bodelschwingh-Haus
Für Informationen wenden sie sich bitte an:
Karoline Kopp, Leitung ambulante Demenz-Betreuung Diakonie AKTIV gGmbH
T. (09131) 6301-520
karoline.kopp@diakonie-erlangen.de