Am heutigen Mittwoch wurde Sabine Hornung, Leiterin der Bezirksstelle und Bereichsleiterin der Sozialen Dienste der Diakonie Erlangen in den Ruhestand verabschiedet. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Haus der Kirche KREUZ+QUER dankten Vorstand und Mitarbeitende der 63-Jährigen für ihr langjähriges und prägendes Wirken in der Diakonie. »Der positive Beitrag, den Frau Hornung zur Entwicklung der Diakonie in Erlangen geleistet hat, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden«, betonte Vorstand Pfarrer Matthias Ewelt, »dazu gehört auch, dass sie entscheidend beim Zusammenwachsen mit der Stadtmission Nürnberg mitgewirkt hat«.
Umbau der Leitungsstruktur
Ab sofort wird Elke Bollmann als übergreifende Einrichtungsleitung die Sozialen Dienste der Diakonie Erlangen, zu denen auch die Tafel gehört, führen. Gleichzeitig werden die Sozialen Dienste in Erlangen noch stärker im Unternehmensverbund von Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen aufgehen. Erlanger KASA (Sozialberatung), diakonische Wohnungslosenhilfe, Bahnhofsmission, Tafel und Integrationsberatung sind dann Teil des großen Fachbereiches »Beratungsdienste & Gefährdetenhilfe« für die Region Nürnberg-Erlangen. Dieser wird von Gabi Koszanowski geleitet.
Hornung: »Jeder ist wichtig und wertvoll«
Die scheidende Sabine Hornung arbeitete nach ihrem Studium zunächst als Pflegerin in einem Altenheim, ehe sie für zehn Jahre die Beschäftigungstherapie leitete. Später baute sie die Tagespflege Maria-Busch-Haus auf und wurde deren Einrichtungsleiterin. Die Tagespflege gehört heute ebenfalls zur Diakonie Erlangen.
Seit 2011 führte Sabine Hornung die Diakonie-Bezirksstelle und den Bereich Soziale Dienste in Erlangen. In dieser Funktion arbeitete sie eng mit den Kirchengemeinden zusammen und wirkte in verschiedenen sozialpolitischen Gremien der Stadt mit. »Mein Motto lautete schon immer: jeder ist wichtig und wertvoll.« Besonders nah seien ihr in all den Jahren die Schicksale der geflüchteten Familien gegangen, erzählt sie rückblickend. »Wie behütet und aufgehoben die meisten von uns dagegen aufgewachsen sind!« Zuletzt überwältigt habe sie die Hilfsbereitschaft der Erlanger Bevölkerung während der Pandemie, zum Beispiel die vielen Lebensmittelspenden für die Tafel. Und: »In Erlangen hat auch die Politik ein Interesse an uns«, sagt Hornung dankbar.
Viele Herausforderungen stehen bevor
Dass das so bleibt, hofft auch Elke Bollmann, die viele von Hornungs Aufgaben übernimmt. »Die Finanzierung sozialer Angebote wird in Zukunft eine große Herausforderung«, prognostiziert die 57-Jährige. Denn von der bayerischen Landeskirche wird es wohl weniger Zuschüsse für die diakonische Arbeit geben. »Wir müssen also schauen, wie wir diese Mittel ersetzen.« Erlangen sei zwar eine reiche Stadt, das garantiere aber nicht, dass die voraussichtliche Lücke automatisch ausgeglichen werde.
Neu in Erlangen: Diakonie im Dekanat
Mit dem Personalwechsel neu geschaffen wurde in Erlangen die Stabsstelle »Diakonie im Dekanat«, die nun ebenfalls durch die Elke Bollmann besetzt ist. »Ich möchte die Stärken der Diakonie nach außen tragen«, betont sie, »denn wir haben einen wichtigen Platz in der Gesellschaft – uns braucht’s«. Ihr Glaube bestärke sie in ihrem Engagement. »Gerade in diesen Zeiten, in denen sich ein gesellschaftlicher Wandel einstellt, ist diakonisches Handeln gefragt.«