Neue diakonische Spitze für die Region: Kai Stähler als Vorstandsvorsitzender eingeführt

Mit einem Festgottesdienst wurde der neue Vorstand und Diakon am gestrigen Donnerstag, 9. Februar, in sein Amt eingeführt. Den diakonischen Unternehmensverbund will der 46-Jährige künftig klar, innovativ und politisch ambitioniert leiten.

Seit 1. Dezember 2022 führt der Diakon Kai Stähler Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen als Vorstandvorsitzender. »Vertraut den neuen Wegen« – das Motto unter das er seine feierliche Amtseinführung stellte, gilt dabei in vielerlei Hinsicht: So wolle er den Herausforderungen im neuen Amt proaktiv begegnen: »Klar in der Verantwortung, innovativ im Angebot, gestaltungswillig im Zusammenspiel mit Politik.« 

Ausgerichtet auf eine gute Versorgung

Er habe den »schönen Auftrag« sich voll darauf konzentrierten zu können, was für die Menschen in der Region jetzt am wichtigsten sei und meint damit sowohl Klienten*innen und Hilfesuchende als auch die eigenen Mitarbeitenden, die die soziale Versorgung der Region sichern. Ein wichtiges Ziel sei es deshalb, den Einfluss von Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen auf allen sozialpolitischen Ebenen zu stärken: »Wir wollen die Rahmenbedingungen der Sozial- und Pflegearbeit als Träger mitgestalten. Knappe kommunale Kassen, steigender Kostendruck, enorme demografische Herausforderungen, sich über Generationen verfestigenden Notlagen in bestimmten Bevölkerungsteilen – aussichtsreiche Lösungen dafür werden wir nur finden, wenn wir als soziale Träger gemeinsam mit den politischen Entscheidern am Tisch sitzen.«

Das Schöne an Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen sei, dass sie »gerade Leistungen, die nicht voll finanziert sind, aber für die Probleme im großstädtischen Ballungsgebiet wichtig sind, besonders im Blick haben« – etwa Beratungsstellen für alle Lebens-Notlagen ebenso wie die Dienste der Armuts- und Wohnungslosenhilfe. »Strategisch ist für uns entscheidend, wo die Not am größten ist, nicht was am besten ins wirtschaftliche Portfolio passt«, betont der Diakon und Sozialmanager Stähler.

Als starkes, diakonisches Gesamtunternehmen in der Region wirksam

Dabei sei die klare »regionale Verortung« sowohl für die Stadtmission Nürnberg als auch die Diakonie Erlangen wichtig. »Wir richten uns aus auf die spezifischen Bedarfe und Brennpunkte in unserer Metropolregion aus, wir wollen vor Ort sichtbar und wirksam sein.« Schon seit 2013 arbeiten Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen deshalb eng im Verbund zusammen. Man wolle sich zu einem vereinten diakonischen Regional-Unternehmen weiterentwickeln. »Wir wollen unsere Kräfte ja auf die Sozialarbeit konzentrieren. Es macht Sinn die wirtschaftliche und administrative Organisation dafür zu bündeln.«

Christlich-diakonisches Fundament

Dass sich der zweifache Vater Kai Stähler nicht nur als »Sozialmanager« versteht, wurde auch bei der feierlichen Amtseinführung in der Nürnberger Jakobskirche sichtbar. Es sei ihm wichtig, dass Diakonie und Kirche eng zusammenwirken, betont Stähler. So lag auch der Festgottesdienst gestern in kirchlicher und diakonischer Hand: Der Nürnberger Stadtdekan Dr. Jürgen Körnlein, der Erlanger Dekan Peter Huschke und der Senior der Rummelsberger Brüderschaft, Diakon Peter Barbian, segneten Stähler für die neuen Aufgaben. Begleitet wurde die Zeremonie von etwa 150 Gästen, darunter viele Mitarbeitende und Vertreter*innen öffentlicher Institutionen. Stähler selbst predigte und stellte dabei das »Vertrauen ineinander« und auf einen »guten Gott, der in aller diakonischen Arbeit erlebbar wird« als Leitmotiv in den Mittelpunkt. Mit dieser positiven Grundhaltung könne man sich gemeinsam neuen Wegen und Veränderungen stellen – zusammen mit allen Mitarbeitenden und Partner*innen, die die Diakonie hier in Nürnberg und Erlangen habe. »Ich freue mich mit Ihnen allen gemeinsam unterwegs zu sein«, sagte er zum Abschluss seiner Predigt.

 

 

Zum Hintergrund

Der 1976 in Bayreuth geborene Kai Stähler ist gelernter Erzieher, studierter Sozialpädagoge und Sozialmanager sowie ausgebildeter Diakon der Rummelsberger Brüderschaft. In Frankfurt (Oder) verantwortete er in den vergangenen vier Jahren die Arbeit eines rund 600-Mitarbeiter-starken diakonischen Vereins mit vier gemeinnützigen Tochtergesellschaften, die u.a. in der Eingliederungshilfe, der Pflege- und Hospizarbeit sowie mit diversen integrativen Bildungs- und Werkstatteinrichtungen und Beratungsdiensten im brandenburgischen Frankfurt tätig sind. Zuvor arbeitete Stähler in geschäftsleitender Position bei unterschiedlichen sozialen Trägern in Franken und der Oberpfalz, darunter bei der Lebenshilfe Neumarkt e.V. und dem Evangelischen Einrichtungsverbund Oberasbach. Seit Dezember 2022 steuert er als Vorstandsvorsitzender gemeinsam mit der Finanzvorständin Gabi Rubenbauer den Verbund von Stadtmission Nürnberg und Diakonie Erlangen, zu dem 70 Einrichtungen und Dienste sowie elf Tochtergesellschaften zählen, in denen 1.900 hauptamtliche und über 600 ehrenamtlich Mitarbeitende beschäftigt sind.

 

 

 

 

 

     

    Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen