Erste Hilfe gegen Armut: Menschlichkeit am Zug

Wenn das Leben entgleist

Hans ist einer der jüngeren Besucher der Bahnhofsmission. Das Leben hat es nicht gut mit ihm gemeint. Bis vor kurzem war er obdachlos. Stolz berichtet er von seinem Sohn, den er regelmäßig sieht. Doch wer Kinder hat, weiß: Sie kosten Geld. Das ist bei Hans knapp:

 

In der Bahnhofsmission kann er zumindest am Morgen seinen Hunger stillen. An seinen ersten Besuch erinnert er sich mit gemischten Gefühlen. Peinlich sei ihm das gewesen. Deshalb habe er damals auch zunächst
seinen Sohn zum Kindergarten gebracht und erst danach den Weg zum Erlanger Bahnhof eingeschlagen – er schämte sich vor seinem Kind.

Armut ist mitten unter uns.

Immer mehr Menschen wenden sich hilfesuchend an die Bahnhofsmission an Gleis 1 des Erlanger Bahnhofs. Wenn das Leben entgleist, lassen die »Engel in den blauen Westen« niemanden im Stich.

Für die meisten reicht das Geld einfach nicht mehr zum Leben – darunter sind viele Berufstätige. Oder Witwen, die Zeit ihres Lebens zu wenig in die Rentenkasse eingezahlt haben, weil sie sich aufopferungsvoll um ihre Familie gekümmert haben.

Manchen Menschen können wir schon mit einem belegten Brötchen und einem warmen Kaffee helfen. Wir bieten aber auch vertrauliche Beratungsgespräche an und vermitteln bei Bedarf an andere soziale Einrichtungen weiter.

Eine verlässliche Anlaufstelle - seit über 70 Jahren

1954

Die Bahnhofsmission Erlangen nimmt ihren Dienst auf. Anfangs noch in einem Holzhäuschen am Bahnsteig 1 untergebracht, bezog die Bahnhofsmission 1959 die Räume in der Westlichen Stadtmauerstraße.

Die Bahnhofsmission nimmt sich der Aussiedler und der Asylsuchenden mit ihren Sprach- und Orientierungsschwierigkeiten an. Nach dem Fall der Mauer nehmen in den neuen Bundesländern sieben Bahnhofsmissionen spontan wieder ihren Dienst auf: Görlitz, Dessau, Halle, Magdeburg, Chemnitz, Berlin und Leipzig.

Heute gibt es deutschlandweit weit über 100 Bahnhofsmissionen.

Die Bahnhofsmission steht Reisenden am Erlanger Bahnhof mit Rat und Tat zur Seite. Menschen in akuter Notlage finden hier ein offenes Ohr. Die Bahnhofsmission Erlangen hilft unbürokratisch und unentgeltlich – unabhängig von Geschlecht, Alter, Konfession, Nationalität oder Status.

So helfen wir Menschen in Not

Der Leitspruch der Erlanger Tafel lautet: »Lebensmittel retten. Menschen helfen.« Lokale Geschäfte geben nicht verkaufte Waren ab. Die vollwertigen Lebensmittel werden dann an bedürftige Personen in Erlangen und Umgebung verteilt.

Unsere Mitarbeitenden der Sozialberatung (KASA) helfen Menschen in sozialen oder wirtschaftlichen Notlagen. Ob Anträge, Stellungnahmen oder das Aufheben einer Stromsperre, wir unterstützen beim Umgang
mit Ämtern und Vermietern.

Die Hilfen für Menschen in Wohnungsnot begleiten Frauen und Männer, die in Verfügungswohnungen für Obdachlose der Stadt Erlangen untergebracht sind.

In der Fundgrube finden Menschen in schwierigen Lebenssituationen und mit geringem Einkommen Kleidung, Möbel etc. aus zweiter Hand zum kleinen Preis.

Ihre Spende hilft

25 Euro reichen...
• für den Kauf von Lebensmitteln als schnelle Nothilfe
• für das Aufstocken des Kaffeevorrats in der Bahnhofsmission
• für die Unterstützung beim Kauf von Schulmaterialien

50 Euro ermöglichen...
• einen Zuschuss zu einer robusten Winterjacke
• den Zukauf von Obst und Leckereien zu besonderen Anlässen in der Bahnhofsmission
• die Beratung zur Aufhebung einer Stromsperre

150 Euro helfen...
• beim Kauf von Ruck- und Schlafsäcken für Menschen, die auf der Straße leben
• einer armutsbetroffenen Familie bei einer hohen Nebenkostennachzahlung
• bei der jährlichen Medikamentenzuzahlung für eine chronisch kranke Person

Helfen auch Sie! Und spenden Sie jetzt über unser Spendenkonto:

Diakonie Erlangen
IBAN: DE46 7635 0000 0060 0258 74
BIC: BYLADEM1ERH
Sparkasse Erlangen Höchstadt Herzogenaurach

Stichwort: Armut

Nützliche Links & Downloads

Hilfe im Leben – Diakonie Erlangen